In meiner zweiten Woche hier in Japan, konnte ich ein paar Tage lang das Welcome Camp nicht besuchen. Somit habe ich zum Beispiel einen Ausflug ins Edo Museum verpasst. Stattdessen musste ich in das nahe gelegene Krankenhaus, da ich mir einen Virus eingefangen hatte. Jetzt verstehe ich, warum viele Japaner auch im normalen Alltag einen Mundschutz tragen. Vor Allem im überfüllten Zug am Morgen, ist es nicht schlecht so etwas dabei zu haben. Sonst verliefen die letzten Tage sehr schön. Ich habe schon viel mit meiner Gastfamilie unternommen und populäre Orte besucht. Zum Beispiel waren wir zusammen in Akihabara und Harajuku. Besonders in Harajuku ist mir aufgefallen dass die Straßen in Tokio wesentlich schmaler sind als in Deutschland. Man stellt sich am Anfang alles viel größer vor, als es dann tatsächlich ist. Dies ist allerdings nicht unbedingt etwas schlechtes, ich fühle mich mit meiner Größe hier ziemlich wohl. Mit 1,60 m ist alles wie für dich gemacht, die Gebäude und auch die Kleidungsstücke.
Aber nicht nur meine kleinen Ausflüge waren spannend in den letzten Tagen, sondern auch die japanischen Traditionen, die ich kennengelernt habe und normalste Verhaltensweisen. Letztens gab es zum Abendessen Weintrauben, als ich sie dann einfach in meinen Mund gesteckt habe, hat mich meine Gastfamilie ziemlich entsetzt angeschaut. Japaner essen nämlich von den Früchten weder die Schalen (bzw. die Haut) noch die Kerne, sie zutschen die Trauben aus. Außerdem habe ich mich am Dienstag an eine neue Kampfsportart heran getraut. Ich bin schon länger interessiert an verschiedenen Kampfkünsten und da ich Kendo nicht in meiner Heimatstadt ausprobieren kann, habe ich es hier gemacht. Kendo ist eine wenig abgewandelte Art des Schwertkampfes der Samurai und wesentlich komplizierter als es aussieht. Diese Sportart hat sehr viele Regeln, welche es einem am Anfang ziemlich schwer machen. Dennoch hatte ich viel Spaß und möchte gucken, ob ich im Kendo-Club meiner Schule mehr lernen kann.